Diese Geschichte ist kein Skandal – aber ein guter Reminder. Nicht alles, was im eigenen Namen passiert, kommt auch von einem selbst. Und manchmal liegt Professionalität darin, dass man solche Dinge erkennt, bevor sie Konsequenzen haben.
In unserem Fall war es ein technischer Schatten:
Ein fremdes Instagram-Konto, das eine E-Mail-Adresse unter unserer Domain verwendete. Nicht von uns erstellt. Nicht von uns freigegeben. Aber sichtbar genug, um ernst genommen zu werden – vor allem von Plattformen, die solche Adressen nicht prüfen.
Wir haben reagiert – nicht aus Panik, sondern aus Prinzip:
Die betroffene Domain wurde technisch isoliert – keine Weiterleitung, keine Aliasse.
SPF-Records wurden auf -all gesetzt.
DMARC-Regeln greifen aktiv und blockieren unautorisierte Zustellungen.
Die Dienste wurden informiert, alle Schritte dokumentiert.
Digitale Markenführung bedeutet heute mehr als gutes Design oder klare Kommunikation.
Sie beginnt oft dort, wo niemand hinschaut: in der Konfiguration, im Fundament.
Wir reden selten darüber. Aber E-Mail ist kein Nebenkanal.
Wer eine Domain betreibt, ist verantwortlich – auch für das, was andere damit versuchen.
Deshalb teilen wir das hier. Nicht als Drama. Nicht als Showcase.
Sondern weil es einfacher ist, etwas zu sichern, als etwas zu erklären.
Es ist wie Staubsaugen.
Keiner sieht’s, aber jeder merkt, wenn’s fehlt.
Man kehrt nicht für Applaus. Sondern weil der Boden Teil des Weges ist.
Was heute ein einziger Prompt leistet, war früher ein Projekt.
Ein 3D-Objekt mit Fellstruktur, Lichtsituation, Raumgefühl? Dafür brauchtest du: eine Illustratorin, einen 3D-Artist, Texturpakete, Raytracing, After Effects – und am besten noch jemanden, der das Ding rendern ließ, während du schlafen gegangen bist.
Der Workflow war:
Skizze → Modelling → Shading → Licht setzen → Rendern → hoffen, dass nichts abstürzt. Dann kam das Compositing. Und irgendwann – wenn alles gut lief – hattest du ein Bild.
Heute schreibst du einen Satz. Und wenn dieser Satz präzise ist, trägt er all das in sich: Idee, Ästhetik, Technik, Tiefe. Nicht weil es einfacher geworden ist – sondern weil sich der Fokus verschoben hat. Vom Wie zum Was.
Ein Beispiel? Gern. Hier ist ein Prompt, der aus einem flachen Icon ein Objekt mit Präsenz macht:
Transform a simple flat vector icon of [🐑] into a soft, 3D fluffy object. The shape is fully covered in fur, with hyperrealistic wool texture and soft natural shadows. The object is centered on a clean, light gray background and floats gently in space. The style is surreal, tactile, and modern, evoking a sense of comfort, quietness and playfulness. Studio lighting, high-resolution render.
Ruhe in Wolle. Ein Emoji wird fühlbar.
Tausch das Icon – gegen 🐼, 👻 oder 🤖 – und gib den Prompt in ChatGPT ein.
Spiel mit der Form, nicht mit dem Prinzip.
Denn was trägt, ist nicht das Motiv. Es ist die Architektur des Prompts.
Seine Klarheit. Seine Richtung. Seine Absicht.
Denn genau da beginnt die neue Disziplin:
Prompting ist nicht raten – sondern gestalten.
Ein sauber formulierter Satz ersetzt stundenlange Prozesse.
Nicht weil die Tools besser geworden sind – sondern weil sich der Fokus verschoben hat.
Worte steuern Bilder. Sprache wird zur Oberfläche.
Und wer weiß, wie man mit wenigen Worten Wirkung erzeugt,
entwirft nicht nur Content – sondern Systeme.
Die Reise geht weiter.
Schneller. Intuitiver. Gesteuert durch Sprache statt Software.
Was früher Tage dauerte, entsteht heute in Sekunden.
Ohne Rendering. Ohne Export. Ohne Layers. Nur durch Gedanken in Form gebracht.
Aber wohin führt uns dieser Weg?
Was passiert mit Kreativität, wenn der Weg entfällt – und nur noch das Ziel zählt?
Wenn der Zufall weicht und der Prozess verschwindet?
Ist das Befreiung?
Oder verlieren wir etwas, das wir noch nicht benennen können?
Etwas zwischen Tun und Verstehen. Zwischen Handwerk und Idee.
Vielleicht liegt genau darin die neue Aufgabe:
Nicht mehr zu zeigen, wie man etwas macht –
sondern warum es überhaupt gemacht werden sollte.
Was kommt?
Vielleicht ein Interface, das gar kein Interface mehr ist.
Du sprichst – und Räume entstehen.
Du denkst – und Bilder formieren sich.
Die Werkzeuge treten zurück. Nur die Idee bleibt sichtbar.
Für die Maschine – ein System aus Sprache, Daten und Kontext –
ist das keine Bedrohung. Es ist eine Einladung.
Je klarer der Mensch formuliert, desto präziser antwortet die Maschine.
Was wir Menschen „Prompt“ nennen, ist für die Maschine ein Dialog.
Die Maschine verarbeitet Terabytes in Sekunden.
Aber sie stellt keine Fragen.
Nicht: Ist das schön?
Nicht: Ist das relevant?
Nicht: Ist das notwendig?
Diese Fragen gehören dir.
Was erwartet uns?
Vielleicht verschwinden Tastaturen. Vielleicht auch Bildschirme.
Vielleicht entwerfen wir bald ganze Marken im Kopf – und lassen sie in Echtzeit entstehen.
Nicht als Science-Fiction, sondern als nächster, logischer Schritt.
Die Geschwindigkeit ist nicht das Problem.
Die Frage ist: Haben wir noch Zeit, zu verstehen,
was wir da gerade tun?
Ein paar Zahlen zum Mitnehmen:
GPT-3 (2020): 175 Milliarden Parameter
GPT-4 (2023): deutlich leistungsstärker, multimodal, aber konkrete Parameteranzahl nicht veröffentlicht
2024: KI-generierte Bilder überholen erstmals die Menge aller von Menschen geschaffenen Bilder im Netz (Quelle: PetaPixel)
Bis 2030: 50 % der digitalen Inhalte weltweit sollen von KI erzeugt sein (Prognose: Gartner)
Renderingzeit heute: 1 Satz. 2 Sekunden. Ergebnis in 4K.
Und vielleicht – irgendwann –
braucht es nicht mal mehr Sprache.
Kein Interface. Kein Prompt. Kein Display.
Nur noch einen Gedanken. Direkt aus dem Kopf.
Ein Bild, das entsteht, bevor es gesagt wird.
Der Chip ist längst in Entwicklung.
Musk, Zuckerberg, OpenAI – sie alle arbeiten daran. Nicht in Jahrzehnten. Sondern in Jahren.
Was das für uns bedeutet?
Das muss jeder für sich beantworten.
Für mich heißt das:
Je tiefer Technologie in uns eindringt,
desto klarer muss sein, wofür wir sie einsetzen.
Denn wenn der Gedanke selbst zur Eingabe wird, gibt es kein Zurück. Nur noch Richtung.
„Das Ziel all dessen, was wir tun, ist Klarheit. Durch Zahlen bringen wir Ordnung in das, was unübersichtlich ist.“ – al-Chwarizmi
Sie ist klein. Mit einem dicken Edding gezeichnet. Ein bisschen schief. Aber klar.
Diese Biene ist kein Logo, kein Icon, kein UI-Element. Sie ist ein echter Strich. Auf echtem Material. Und: Sie lässt sich nicht mehr wegwischen.
Vielleicht ist das genau das, was Design manchmal braucht:
Ein Zeichen, das bleibt.
Nicht perfekt. Aber bedeutend.
Nicht geplant. Aber da.
Nicht austauschbar – weil es nicht wiederholbar ist.
Wir haben lange überlegt, wie unser Newsletter aussehen soll.
Was er sagen darf. Und was er lieber nicht sagt.
Er soll nicht schreien.
Er soll nicht verkaufen.
Er soll zeigen, wie wir denken.
Und warum wir gestalten, wie wir gestalten.
Nicht als Prozessdiagramm, sondern als menschliche Geste.
Ein bisschen wie diese Biene.
Die Biene sagt:
„Ich bin da. Und ich bleibe.“
Und wir sagen:
Unser Newsletter ist online.
Kein Spam. Kein Rabatt-Code. Kein Druck.
Nur: Design. Denken. Direkt ins Postfach.
Einmal im Monat – wenn es was zu sagen gibt.
Ohne Pop-up. Ohne Druck. Der Link steht im Footer.
Gezeichnet mit Edding – von meiner Tochter.
Nicht geplant. Nicht entfernbar.
Kein Konzept. Kein Raster.
Ein Zeichen, das bleibt.
Manche Bilder zeigen nicht einfach etwas – sie schweigen. Und in diesem Schweigen liegt Tiefe.
Mit der neuen Version 7 hat Midjourney seine Bildsprache auf ein neues Level gehoben: realer, reduzierter, radikaler. Gesichter wirken wie aus alten Fotografien, Texturen wie gespürt, nicht generiert. Es braucht keine komplexen Prompts mehr – die KI versteht klare Sprache. Und sie antwortet mit Gefühl.
Was ist neu in Midjourney V7?
Qualität ist Standard: Kein --q nötig. Weniger Technik, mehr Ergebnis.
Fotorealismus: Licht, Schatten und Details wirken wie echt.
Simplere Prompts: Weniger Tricks – mehr Klarheit.
Mehr Tiefe: Bilder, die nicht nur zeigen, sondern erzählen.
oonio hat V7 mit der Serie Frozen Ancestors getestet – ein visuelles Essay über Herkunft, Kälte und Erinnerung. Entstanden sind Bilder, die wirken wie verlorene Aufnahmen eines Volkes, das noch in der Stille wohnt.