Fang an!
Manchmal ist es, als würde eine unsichtbare Flut an mir ziehen.
Ich sitze da, schaue auf den Bildschirm,
und weiß nicht, ob ich schreiben will – oder einfach nur fühlen.
Die Gedanken tanzen, taumeln, drehen sich im Kreis.
Aber irgendwo dazwischen ruft eine leise Stimme:
„Schreibe, auch wenn du nicht weißt, worüber.“
Es gibt diese Tage.
Sie kommen nicht oft, aber wenn sie kommen, hinterlassen sie Spuren.
Es ist kein Sturm, kein Orkan.
Es ist ein leises Kräuseln der Wasseroberfläche,
unter der aber etwas viel Größeres brodelt.
Warum will ich schreiben, wenn ich doch kein Thema habe?
Warum kitzelt es in den Fingern, wenn der Kopf leer ist?
Vielleicht, weil Kreativität kein Ziel braucht.
Vielleicht, weil wir schreiben müssen,
um zu spüren, dass wir noch lebendig sind.
In einer Agentur, im Alltag, in Deadlines, in Meetings –
da geht oft das Unterste verloren: das Jetzt.
Wir jagen Ideen, Kampagnen, Botschaften –
doch manchmal vergessen wir,
dass wir auch ohne Auftrag existieren.
Dass wir als Kreative nicht nur Marken zum Leben bringen,
sondern auch unser eigenes Innenleben.
Worte schreiben ist kein Projekt.
Kein Kunde bestellt sie.
Kein Budget hängt daran.
Es ist der Moment,
in dem wir uns selbst beweisen:
Wir sind mehr als Briefings.
Wir sind Menschen,
die in der Tiefe schwimmen,
ohne den Grund zu sehen.
Sind wir nicht wie Fische,
die im Wasser gleiten,
ohne zu wissen, was Wasser ist?
Unser Ozean heißt Kreativität,
und manchmal müssen wir nur die Augen öffnen,
um zu merken:
Wir schwimmen längst darin.
Kreativität?
Nicht nachdenken.
Nicht planen.
Nicht auf den Moment warten.
Lass gehen.
Lass fließen.
Fang einfach an.